Jahr für Jahr kommt es auf deutschen Straßen zu den gefürchteten Abbiegeunfällen mit schwer oder tödlich verletzten Radfahrern und Fußgängern, weil die Fahrer von schweren Nutzfahrzeugen beim Rechtsabbiegen den toten Winkel nicht einsehen können.
Vor allem im Stadtverkehr ist das Rechtsabbiegen mit einem Lkw eine herausfordernde Aufgabe: Die Fahrer der Großkaliber müssen nicht nur den Verkehr vor und neben sich im Auge behalten, sondern auch die Bewegungen in einem halben Dutzend Rückspiegeln.
Entlastung für den Fahrer und Schutz für schwächere Verkehrsteilnehmer bieten Abbiegeassistenzsysteme. Sie überwachen den Bereich rechts neben dem Fahrzeug und warnen den Fahrer vor Kollisionen.
Die Nachrüstung von Abbiegeassistenzsystemen wird auch im Jahr 2021 wieder staatlich gefördert. Bis zu 80% der Anschaffungskosten übernimmt der Bund über die Förderprogramme AAS und De-minimis. Auch die Abwrackprämie für alte Lkw ist an den Einbau von Abbiegeassistenten in die neuen Fahrzeuge geknüpft.
Das Nachrüstsystem RightViu® aus dem Hause Continental übertrifft die strengen Anforderungen der Förderrichtlinie noch. Der Assistent ermittelt über Radarsensorik, ob sich ein Verkehrsteilnehmer im Gefahrenbereich des Fahrzeuges befindet, und erweitert die Sicht des Fahrers bis zu 4 m nach rechts und 14 m nach hinten. Ein akustisches und ein optisches Signal warnen den Fahrer vor einem potentiellen Zusammenstoß. Dabei wertet eine VRU-Software (VRU = Vulnerable Road User, schwächere Verkehrsteilnehmer) die Informationen der Radarsensoren aus und unterscheidet sicher zwischen sich bewegenden Verkehrsteilnehmern und stationären Objekten wie Schildern oder Ampelmasten. Die Radarerkennung funktioniert bei Nacht ebenso zuverlässig wie am Tage.